Vor Kurzem war es wieder soweit: Ein Rabbiner-Imam Tandem, besetzt von Nils Ederberg und Ender Cetin, besuchte eine 6. Klasse der Carl-Bolle-Schule in Moabit.
Nach einer spielerischen Einheit zu den Parallelen und Differenzen der beiden monotheistischen Religionen durften alle auf der Seele brennenden Fragen gestellt werden. Dogmatik wie Ethik interessierten die Kinder dabei gleichermaßen: Stimmt es, dass es haram ist, Weihnachten zu feiern? Was mache ich, wenn ich einen Diebstahl beobachte?
Durch die aufgeweckten Fragen der Kinder und die gefühlvollen Antworten der Religionsvertreter wurde schnell deutlich: Das Religiöse ist zunächst eine innere Haltung, aus der dann Handlungen resultieren. Dabei haben Respekt vor Gott und den Mitmenschen immer oberste Priorität.
„Wenn du dich mit deiner Freundin oder deinem Freund super verstehst, bloß den Lieblingssportverein teilt ihr nicht – könnt ihr dann keine Freunde sein?“, fragte der türkische Imam die Klasse und ermöglichte den Sechstklässler*innen so die Transferleistung aus der eigenen Erfahrungswelt auf die religionspolitische Ebene. Und wahre Freundschaft, so herrschte Einigkeit im Klassenzimmer, heißt nicht, dass man immer einer Meinung sein muss.
Wir bedanken uns bei allen Beteiligten, die diese schöne Begegnung ermöglicht haben!