„Was ist schon normal?“ Diese Frage kam beim Besuch von Rabbiner Elias Dray und dem muslimischen Religionsvertreter Ender Cetin bei den Schülerinnen und Schülern einer sechsten Klasse der Rosa-Parks-Schule auf.
Rabbiner Elias Dray erzählte, dass er, seit er einmal in Berlin von Jugendlichen wegen seiner Kippa angepöbelt und beinahe geschlagen worden war, immer ein Baseball-Cap über seiner Kippa trägt, um nicht gleich als Jude erkannt zu werden. Einige Schülerinnen und Schüler wussten von Fällen, in denen andererseits Frauen, nur weil sie Kopftuch trugen, beschimpft oder sogar geschlagen wurden. Und auch ein Schüler, der lange Haare trägt, berichtete davon, dass er sich deshalb schon einige abfälligen Bemerkungen anhören musste. Letztlich waren sich alle einig, dass es wichtig ist, zu akzeptieren, dass wir nicht alle gleich sind, denn – „was ist schon normal?“.
Dabei stellten die beiden Religionsvertreter klar, dass es für Juden und Muslime selbstverständlich sollte, zu akzeptieren, dass jemand nicht dasselbe glaubt wie man selbst. Es gebe kein „richtig“ oder „falsch“, mit dem man über andere urteilen dürfe, sondern nur die eigene Beziehung zum Glauben, die etwas ganz Persönliches sei.
Dass es dann doch – vom Glauben an den einen Gott über die rituelle Waschung bis zur Kopfbedeckung – so einiges gibt, was die jüdische und islamische Religion verbindet, verstärkte noch einmal den Eindruck, dass es eigentlich ganz einfach sein kann, sich so wie Elias Dray und Ender Cetin trotz unterschiedlicher Religionen gut zu verstehen.