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Die 9. Klasse der Schule am Schillerpark bekam nicht nur Besuch von Rabbiner und Imam, sondern hatte an den darauffolgenden Tagen gleich auch noch Gelegenheit, eine Synagoge und eine Moschee zu besuchen.

Ender Cetin und Nils Ederberg kamen erst einmal in die Klasse und stellten sich selbst und ihre Arbeit vor. Was machen Imame und Rabbiner eigentlich in ihrem Berufsalltag? Ein Rabbiner ist nämlich nicht etwa wie im Christentum jemand, der den Gottesdienst leitet, sondern vor allem ein Experte im religiösen Recht und Ansprechpartner für rechtliche Fragen im Alltag. Und im Islam ist der Imam ursprünglich eigentlich nur derjenige, der vorne steht und das Gebet leitet – eine Aufgabe, die jeder, der das Gebet beherrscht, übernehmen kann. Inzwischen übernehmen Imame in den muslimischen Gemeinden aber ganz vielfältige Aufgaben, neben dem Halten der Freitagspredigt und rituellen Aufgaben auch viele soziale wie Beratung im Familienstreit und Unterstützung bei der Integration.

Im Gespräch ging es auch um Gemeinsamkeiten in den beiden Religionen und um jüdisches und muslimisches Leben in Berlin. Dabei kam auch zur Sprache, dass es durchaus vorkommt, dass das Wort „Jude“ auf dem Schulhof als Schimpfwort benutzt wird. Gemeinsam besprachen Ender Cetin und Nils Ederberg mit den Schülerinnen und Schülern, warum sie beide das nicht gutheißen und was wir alle anders machen können.

Am darauffolgenden Tag durften die Schülerinnen und Schüler dann noch eine Empfehlung des Imams praktisch umsetzen, nämlich Gebetshäuser anderer Religionen zu besuchen. Vormittags war die Klasse in der Synagoge der Gemeinde Kahal Adass Jisroel zu Besuch und erfuhren von Rabbiner Daniel Fabian zum einen über die Verfolgung der Juden in der Vergangenheit, wozu auch die Zerstörung der Synagogen in der Reichspogramnacht 1938 zählt. Zum anderen lernten sie Vieles über die Ausstattung einer Synagoge und den Ablauf eines jüdischen Gottestdienstes.

Mit der Sehitlik-Moschee erhielt die Klasse dann Einblick in eine der größten Moscheen in Deutschland. Auch hier gab es noch einmal viel Neues über die Religion und rituelle Praxis zu lernen und die Architektur mit ihren Einflüssen aus dem Kirchen- und Synagogenbau zu bestaunen.

Wir danken allen Beteiligten, dass sie diese eindrucksvollen und lehrreichen Begegnungen ermöglicht haben!